Metrisches Gewinde bestimmen - so funktioniert's.

Häufig werden Gewinde bestimmt, um die passende Schraube oder Mutter finden zu können. Aber auch um das Gewinde nachbauen zu können, ist es nötig die Maße des Gewindes zu kennen.


Wie Sie ein metrisches Gewinde mit Hilfe einer Gewindelehre bestimmen und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie in unserer Schritt-für-Schritt Anleitung inklusive Gewindetabelle.


Bitte beachten Sie, dass die Werte eines zölligen und metrischen Gewindes sehr dicht beieinander liegen können und es schwierig sein kann, diese eindeutig zu unterscheiden. Auch durch eventuelle Messfehler oder Abnutzungen des Gewindes ist es nicht immer eindeutig, ob es sich um ein zölliges oder metrisches Gewinde handelt.

Hilfsmittel zur Gewindebestimmung

Um ein Gewinde bestimmen zu können, benötigen Sie folgende Utensilien:


  • Messschieber
  • Gewindelehre (metrisch/zöllig)
  • Technische Gewindetabelle (befindet sich manchmal auf der Rückseite von Messschiebern [Bild 2], alternativ gibt es die Tabelle weiter unten zum Download)

Mit diesen Hilfsmitteln können Sie die zwei Werte ermitteln, die für das Bestimmen von Gewinden notwendig sind: den Durchmesser und die Steigung des Gewindes.

Schritt 1
Gewindedurchmesser ermitteln

Um herauszufinden, ob es sich um ein kegeliges oder paralleles Gewinde handelt, messen Sie den Außendurchmesser des Werkstücks an zwei Stellen mit Hilfe eines Messschiebers - am besten am Gewindeanfang und -ende. Sind die beiden Werte identisch, handelt es sich um ein paralleles Gewinde.

In unserem Beispiel sind beide Werte gleich und wir haben einen Außendurchmesser von 9,84 mm. Dies entspricht einem M10 Gewinde, da bei metrischen Gewinden immer ein bis zwei Zehntel kleiner gemessen wird. 

Schritt 2
Wert mit Gewindetabelle vergleichen

Als Nächstes schauen Sie den ermittelten Wert und die damit verbundene Steigung in der Gewindetabelle nach.

In unserem Beispiel handelt es sich um ein metrisches M10 Regelgewinde. Somit sollte die Steigung laut der Tabelle 1,5 mm betragen.


Schritt 3
Gewindesteigung messen

Um zu überprüfen, ob die Steigung Ihres Gewindes mit der vorgegebenen Steigung aus der Tabelle übereinstimmt, bestimmen Sie die Gewindesteigung am besten mit einer Gewindelehre. Zum Ermitteln der Gewindesteigung legen Sie den Gewindekamm senkrecht auf das Gewinde und halten Sie es gegen eine helle Lichtquelle. Ist ein Lichtspalt zu sehen, probieren Sie solange die nächstgrößere bzw. nächstkleinere Gewindeschablone, bis zwischen Lehrenkamm und Gewinde kein Lichtspalt mehr zu sehen ist.

Auf dem Blatt können Sie anschließend die Gewindesteigung ablesen.

In unserem Beispiel haben wir eine Steigung von 1,5 mm gemessen. Die Steigung stimmt somit mit dem Wert aus der Tabelle überein und es handelt sich um ein Regelgewinde. Falls die ermittelte Steigung abweichen sollte, ist es wahrscheinlich, dass es sich um ein Feingewinde handelt, für die es separate Tabellen gibt.

Tipps & Tricks

  • Falls Sie keine Gewindelehre zur Hand haben, können Sie die Gewindesteigung auch nur mit Hilfe eines Messschiebers überprüfen. Multiplizieren Sie hierfür den Wert der Steigung, den Sie aus der Tabelle abgelesen haben, z. B. mit "4". Bei einer Steigung von 1,5 mm würden Sie somit einen Wert von 6 mm erhalten. Anschließend stellen Sie diesen Wert auf Ihrem Messschieber ein (Bild 1) und messen über vier Gewindespitzen (da Sie vorher die Steigung mit "4" multipliziert haben). Stimmt der Wert (hier 6 mm), dann stimmt die Steigung Ihres Gewindes mit der aus der Tabelle überein (Bild 2).
  • Mit Hilfe einer Mutter, deren Maße/Gewinde Ihnen bekannt ist, können Sie einfach überprüfen, ob Sie Ihr Außengewinde richtig bestimmt haben.

Tipp
Hilfsmittel zum Gewinde bestimmen

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