Anwendung von Senkern

Senker werden häufig nach dem Bohren eingesetzt, um das Bohrloch weiter zu bearbeiten. Doch was genau versteht man unter "Senken" und welcher Senker eignet sich für welche Anwendung? Unser Ratgeber gibt Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Senkverfahren und Senker-Arten.

Was ist "Senken"?

Senken ist ein Bohrverfahren bei dem vorhandene Bohrungen nach- bzw. weiterbearbeitet werden. So werden z. B. Profile oder Kegelflächen nachträglich in den Bohrlöchern erzeugt. Man unterscheidet zwischen drei unterschiedlichen Senkverfahren:


  • Plansenken: Erstellen von ebenen Auflageflächen für Schraubenköpfe
  • Planeinsenken: Erstellen von Einsenkungen für den Kopf einer zylindrischen Schraube
  • Profilsenken: Erstellen von kegeligen Einsenkungen für den Kopf von z. B. Senkschrauben  

Was ist "Entgraten"?

Beim Bohren entstehen häufig Materialreste/Splitter am Bohrlochrand. So kann es bei der Bearbeitung von Metall zu scharfkantigen Bohrungen kommen (Bild 1). Das Entfernen dieser scharfkantigen Materialreste mit Hilfe eines Senkers wird Entgraten genannt. Zum Entgraten werden in der Regel Kegelsenker mit einem Winkel von 60° verwendet. Durch das Entfernen der Splitter etc. wird zum einen die Verletzungsgefahr verringert und zum anderen das Bohrloch für die weiteren Arbeitsschritte vorbereitet (Bild 2).

Übersicht Senker

Senker unterscheiden sich in ihrer Form und ihrem Einsatzzweck. Zudem haben Senker einen kleineren Freiwinkel und eine größere Freifläche als Bohrer, wodurch Rattermarken beim Senken vermieden werden. In der Regel bestehen Senkwerkzeuge aus HSS-Stahl. Für die optimale Bearbeitung von unterschiedlichen Materialien werden Senker mit speziellen Beschichtungen versehen. So finden z. B. auch titanbeschichtete Senker ihren Einsatz beim Senken und Entgraten.


In unserem Sortiment finden Sie folgende Senker:

Kegelsenker

Kegelsenker werden fürs Profilsenken verwendet, um kegelige Einsenkungen zu erstellen (Bild 2 & 3). Somit werden z. B. Senkschrauben bündig mit der Oberfläche des Werkstücks abgeschlossen (Bild 4). Zudem werden Bohrungen mit Kegelsenkern entgratet.

Die Winkel von Kegelsenkern sind für die entsprechenden Anwendungen genormt:


Genormter Winkel Anwendung
60° ➤ Entgraten
75° ➤ Nietköpfe
90° ➤ Senkschrauben
120° ➤ Blechnieten


Kegelsenker richtig verwenden

  • Entscheiden Sie zunächst, wofür Sie den Kegelsenker verwenden möchten (Senken von Senkschrauben, Entgraten etc.)
  • Ermitteln Sie mit Hilfe eines Messschiebers den Durchmesser des Schraubenkopfs.
  • Wählen Sie anschließend den Kegelsenker basierend auf der gewünschten Anwendung und der Größe des Schraubenkopfs aus. Dabei sollte der Durchmesser des Senkers immer größer als der Durchmesser des Schraubenkopfs sein.
  • Erstellen Sie nach der Bohrung mit Hilfe des Kegelsenkers eine Einsenkung, sodass der Schraubenkopf mit der Oberfläche des Werkstücks abschließt.
  • Falls gewünscht, können Sie das Bohrloch weiterbearbeiten und z. B. ein Gewinde erstellen.

Querlochsenker

Querlochsenker verfügen über eine schräge Bohrung, welche die Schneide bildet. Beim Senken wird der Span durch die Bohrung abtransportiert und kann sich somit nicht zwischen Senker und Werkstück verklemmen. Dadurch entstehen saubere und ratterfreie Senkungen.  


Flachsenker

Mit Hilfe von Flachsenkern werden zylindrische Einsenkungen (Planeinsenken) für Zylinderkopfschrauben, Sechskantschrauben oder Muttern hergestellt (Bild 2 & 3). Somit werden die Schrauben bündig mit der Oberfläche des Werkstücks abgeschlossen (Bild 4). Der Führungszapfen der Flachsenker sorgt für eine stabile Führung, während die Schneiden das Material am Werkstück abtragen.

Berücksichtigen Sie bei Flachsenkern, dass es diese für Durchgangslöcher und für Kernlochbohrungen gibt (Bild 5). Das Durchgangsloch enthält kein Gewinde, erst im zweiten Werkstück bzw. im weiteren Verlauf des Werkstücks befindet sich ein Gewinde. Bei der Kernlochbohrung besitzt diese bereits ein Gewinde.  


Vergleich Senker-Arten


  Kegelsenker Querlochsenker Flachsenker
Senkverfahren Profilsenken Profilsenken Planeinsenken
Anwendungsbereich Erstellen von kegeligen Einsenkungen für z. B. Senkschrauben + Entgraten von Bohrlöchern Erstellen von kegeligen Einsenkungen für z. B. Senkschrauben Erstellen von zylindrischen Einsenkungen für Zylinderkopfschrauben, Sechskantschrauben oder Muttern
Besonderheit Senkwinkel sind für unterschiedliche Anwendungen genormt Kein Verklemmen der Späne zwischen Senker und Werkstück durch Spanabfuhr durch das Querloch Führungszapfen sorgt für stabile Führung des Senkers  

Richtige Drehzahl beim Senken

Beim Senken sollte immer eine niedrigere Drehzahl als beim Bohren verwendet werden.


Vor allem Flachsenker sollten mit einer möglichst niedrigen Schnittgeschwindigkeit verwendet werden. Deswegen wird häufig eine Drehzahl von 200 Umdrehungen pro Minute beim Einsatz von Flachsenkern empfohlen. Am sichersten ist es, mit der niedrigsten Umdrehungszahl zu Senken. 

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